Manche Aufgaben erscheinen uns wie ein riesiger Berg - allein schon der Gedanke daran, lähmt uns. Andere Aufgaben sind so unangenehm oder vielleicht auch angsteinflößend, dass wir sie am liebsten auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben würden.
Was wäre, wenn du damit in nur 5 Minuten einen entscheidenden Schritt weiterkommen könntest? Würdest du dich auf diese 5 Minuten einlassen?
Nur 5 Minuten - danach kannst du wieder etwas anderes tun, worauf du mehr Lust hast.
Nur 5 Minuten
- Überlege dir, was der nächste Schritt bei der Aufgabe ist - oder ein nächster Schritt. Denk nicht zu lange nach, nimm dir einfach eine kleine Teilaufgabe.
Wenn es zum Beispiel darum geht, einen Artikel zu schreiben, könnte die Aufgabe sein: Notieren, wen du ansprechen willst, welche Info du vermitteln oder welche Aktion du bei den Leser*innen auslösen willst - genau das schreibst du in Schritt 3 auf. - Stell einen Timer (einen Wecker oder die Timer-Software auf dem Smartphone) auf 5 Minuten, und starte den Timer.
- Leg los. Augen zu und durch.
- Sobald der Timer abgelaufen ist, darfst du aufhören.
Und du wirst merken, wenn du erst einmal 5 Minuten an der Aufgabe gearbeitet hast, hast du so viel Momentum aufgebaut, dass du auch gut weitermachen kannst. Dann tu das.
Falls nicht: Es ist völlig in Ordnung, nach den 5 Minuten aufzuhören - kein Grund, dich schlecht zu fühlen oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Aufgabe war: 5 Minuten, mehr nicht.
Wieso funktioniert das?
Ähnlich wie beim Sport oder beim Singen brauchen wir bei anspruchsvolleren Aufgaben eine gewisse Aufwärmzeit. Beim Schreiben hilft es, sich erst einmal „freizuschreiben“ - die ersten paar Sätze sind oft nicht wirklich brauchbar, erst wenn man ein paar Sätze geschrieben hat, fängt es an, zu fließen.
Es braucht ein wenig Energie, um zum Beispiel aus dem Modus des passiven Konsumierens (Social-Media-Posts lesen, News lesen, ...) ins aktive Tun zu kommen. In der Chemie spricht man von Aktivierungsenergie, die notwendig ist, um aus einem Zustand in einen anderen zu kommen.
In unserem Fall ist etwas Energie nötig, um in Bewegung zu kommen. Diese Anfangs- oder Aktivierungsenergie setzen wir leichter frei, wenn wir davon ausgehen, dass es „eh nur“ 5 Minuten sind. Das erscheint in den allermeisten Fällen machbar („nur 5 Minuten ... tun, das kriege ich doch locker hin“). Sobald wir erst einmal in Bewegung sind, ist nicht mehr so viel Energie (wie zu Beginn) nötig, um weiter in Bewegung zu bleiben - auch wenn der Timer bimmelt, machen wir weiter.
Ausgetrickst
Ja, auf diese Weise tricksen wir uns selbst aus. Aber das finde ich legitim. Schließlich geht es darum, etwas zu tun, was uns weiterbringt.
Wo könntest du den 5-Minuten-Trick heute noch nutzen, um bei einer wichtigen oder unangenehmen Aufgabe einen Schritt weiter zu kommen?
Wie du nach einer Unterbrechung
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